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Fiese Blutsauger: Jetzt gut auf Zeckenschutz achten!
Endlich werden die Tage wieder länger, unsere Lust, nach draußen zu gehen, immer größer. Aber so ganz unbeschwert über eine Wiese flanieren? Wenn die Angst vor den kleinen Zecken und den großen Gefahren nur nicht wäre. Doch gegen die Plagegeister können Sie sich wappnen.
Warum fürchten wir Zecken?
Zecken können Viren und Bakterien übertragen, die unter Umständen Krankheiten auslösen: Gegen Borreliose etwa gibt es keine Impfung, sie kann aber mit Antibiotika behandelt werden – vorausgesetzt, Sie können Ihre grippeähnlichen Symptome definitiv einem Zeckenstich zuordnen. Tatsächlich registrieren wir gut die Hälfte der Zeckenstiche nicht. Zecken übertragen zudem ein Virus, das die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verursachen kann. Davor schützt eine dreimalige Impfung, die in FSME-Risikogebieten angeraten ist. Denn gegen die Hirnhautentzündung, die sich als Komplikation einstellen kann, gibt es keine Therapie.
Zeckenschutz: 5 Tipps
1.Lebensraum meiden: Zecken sind überwiegend von März bis November aktiv, wenn das Thermometer mehr als sieben Grad anzeigt, aber auch im Winter. Die achtbeinigen Spinnentiere sitzen mit Vorliebe auf Gräsern, Sträuchern und in dichtem Unterholz. Menschen streifen sie bei der Wanderung durch die Natur ab. Sie fallen jedenfalls nicht von Bäumen und können auch nicht springen.
2.Textilien smart wählen: Mit geschlossener Kleidung erschweren Sie den Blutsaugern den Weg an die Haut. Heißt: geschlossene Schuhe, Socken (am besten über die Hosenenden ziehen), lange Hosen, Oberteile, die den Arm bedecken. Auf heller Kleidung lassen sich die fünf Millimeter kleinen Nymphen und die bis 1,2 Zentimeter großen erwachsenen Zecken besser entdecken.
3.Insektenabweisende Mittel: Sogenannte Repellents, auf Haut und Kleidung gesprayt, stören den feinen Geruchssinn des Gemeinen Holzbocks und vertreiben ihn für bis zu sechs Stunden. Stiftung Warentest hat zuletzt in Heft 05/2017 diverse Mittel getestet. Vier davon schnitten richtig gut ab, drei Kombi-Präparate und ein reines Anti-Zecken-Mittel: Fragen Sie am besten in Ihrer Apotheke nach Anti Brumm Forte oder Anti Brumm Zecken Stopp.
4.Absuchen: Zecken können sich in den Klamotten verstecken, deshalb Kleidung abends ausschütteln. Zecken beißen nicht sofort, sie suchen sich zunächst eine weiche Hautstelle, gerne im Intimbereich, den Kniekehlen, im Bauchnabel, hinter den Ohren oder unter den Achseln. Deshalb am besten duschen und den Körper gründlich absuchen. Auch Ihr Haustier ist ein Zeckenwirt und kann den Parasiten in die Wohnung einschleusen. Idealerweise untersuchen Sie Ihren Tierfreund regelmäßig.
5.Impfschutz: Zumindest gegen die Zecken-Hirnhautentzündung (FSME) können Sie sich vorsorglich durch eine Impfung schützen.

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Zecken entfernen – jetzt ist Tempo gefragt
Borreliose-Bakterien werden zwar oft erst acht Stunden nach dem Zeckenstich ins Blut geschwemmt. Das FSME-Virus spuckt die Zecke gleich beim ersten Saugen aus. Deshalb gilt: Entfernen Sie die Zecke so schnell wie möglich! Den Blutsauger am besten mit einer speziellen Zeckenzange oder Zeckenkarte aus der Apotheke hochhebeln – nicht drehen oder zerquetschen. Alte Hausmittel wie Öl oder Klebstoffe sind tabu, denn im Todeskampf sondert die Zecke noch mehr Erreger ab. Die Wunde desinfizieren und in den nächsten Tagen beobachten. Sollte sich ein kreisrunder rötlicher Ausschlag bilden oder grippeähnliche Symptome äußern, suchen Sie zur Abklärung Ihren Hausarzt auf.
Fremde Zeckenart ist bereits aus den Tropen eingereist
Der Klimawandel macht Deutschland für die Hyalomma-Zecke interessant. Sie ist von deutlich größerer Statur und hat Streifen auf ihren acht Beinchen. Vermutlich wurde sie von Vögeln aus Afrika oder Asien eingeschleppt. Ob sie tropische Krankheiten im Gepäck hat und übertragen kann, ist noch unklar. Experten halten das Risiko derzeit für gering. Gegen die Tropenzecke schützen die üblichen Maßnahmen.
Extra Tipp: Natürliche Duftabwehr
Gut, dass uns diverse Pflanzen mit natürlichen Duftstoffen versorgen. Zecken können ätherische Öle aus Rosmarin, Zeder, Zitronengras, Pfefferminze oder Geranie gar nicht leiden. Sie eignen sich als Hausmittel zur Vertreibung der Parasiten: mit Wasser verdünnt in einer Schale oder auf Haut bzw. Textilien träufeln.